Erneut hatte der CDU-Gemeindeverband Plau am See zu einem Stammtisch geladen. Im Gegensatz zu den traditionell kulturellen Stammtischen, die der Vorstand unter Horst Werner Frommer mit großer Unterstützung von Rüdiger Hoppenhöft mit viel Erfolg in lockerer Reihenfolge organisiert, ging es diesmal um Politik.
Anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl war der Landtagsabgeordnete Wolfgang Waldmüller, der sich am 04. September erneut zur Wahl stellt, zu Gast. Dieser zog ein Resümee seiner Arbeit in Landtag und Wahlkreis der vergangenen Wahlperiode. Als wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion lag natürlich der Schwerpunkt beim Thema Wirtschaft. „Wertschöpfung entsteht ausschließlich auf dem ersten Arbeitsmarkt. Daher ist es richtig, sich weiter darauf zu konzentrieren und vollwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Genannt seien hier die Ansiedlung von Nestlé und Liebherr. Auch die Werften kommen mit der Übernahme von Genting wieder in ruhiges Fahrwasser. Der Solidarpakt läuft in 3 Jahren aus, die EU-Förderperiode endet 2021 – da ist es wichtig, dass das Land auf eigenen Füßen steht“, so der Abgeordnete.
Neben vielen Themen kamen unter anderen auch die Themen Sicherheit, Flüchtlinge und Protestwähler zur Sprache. Wolfgang Waldmüller bat hier darum, bundes- und landespolitische Themen zu unterscheiden. In der anschließenden Diskussion wurden Fragen zur Südbahn, ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum und zum Stand des Ausbaus des Radrundweges um den Plauer See gestellt. Zur Thematik Südbahn sagte der Abgeordnete: „Ich habe durchgesetzt, dass im Wahlprogramm der CDU steht, dass die Abbestellung aller Bahnstrecken im Land (und somit auch der Südbahn) auf den Prüfstand gestellt werden. Wichtig ist aber hier auch die Gesamtvernetzung des ÖPNV in der Region. Es kann nicht sein, dass man jedes Mal, wenn man auf einer Strecke von Bus in Bahn und umgekehrt umsteigt, ein neues Ticket lösen muss, wie es z. B. auf der Strecke von Ludwigslust nach Malchow der Fall ist. Beim Plauer Radrundweg sind wir im Bereich unseres Landkreises nach vielen Mühen auf einem guten Weg. Nun steht der Landkreis Mecklenburger Seenplatte in der Pflicht, für den Ausbau auf seiner Seite zu sorgen. Auch diesen werde ich gerne begleiten, da ich weiß, wie wichtig der Radweg für unsere Tourismusregion Plau am See ist“, sagte Wolfgang Waldmüller.
Zur ärztlichen Versorgung meinte Wolfgang Waldmüller, dass ärztliche Versorgung im ländlichen Raum auch ein häufiges Thema in seinen Gesprächen mit Bürgern ist. Die Sorge, dass es künftig zu wenig Allgemeinmediziner bzw. niedergelassene Fachmediziner geben wird, ist groß. „Die Herausforderung ist die Gewährleistung einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen ärztlichen Versorgung. Es geht hier meiner Ansicht nach um die Gleichbehandlung der Menschen in der Region. Gleichbehandlung bei der medizinischen Versorgung ist kein Kassenrecht, sondern ein Grundrecht. Leider haben wir in Deutschland ein kompliziertes Finanzierungssystem, welches der Bundesgesetzgebung unterworfen ist. Die kassenärztliche Vereinigung finanziert die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhaus-Gesellschaft die Krankenhäuser. Es gibt somit ein völlig getrenntes Finanzierungssystem, das eine Austauschbarkeit ausschließt. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Eine flächendeckende und bedarfsgerechte medizinische Versorgung sicherzustellen ist wichtig. Da helfen keine Erklärungen, sondern pragmatische Lösungen. Als Grundsatz für mich gilt: Alle Krankenhaus-Standorte müssen erhalten bleiben. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir an den Krankenhäusern, durch die Krankenhäuser selbst, medizinische Versorgungszentren einrichten. Jedoch bitte niemals im Wettbewerb zum Krankenhaus, da sonst der Standort des Krankenhauses gefährdet sein könnte“, so Wolfgang Waldmüller abschließend.