Der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, hat das Prüfergebnis zur Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns an den HVV, das heute im Rahmen einer Sitzung des Verkehrsausschusses präsentiert wurde, als unplausibel zurückgewiesen:
„Ein Boizenburger zahlt, um zu seinem Arbeitsplatz nach Hamburg zu kommen, anderthalb Mal so viel, wie ein Lauenburger. Ein Student aus Stade kann mit seinem Semesterticket kostenlos zur Uni nach Hamburg fahren, während unsere Studenten dafür zur Kasse gebeten werden. Ursächlich dafür ist die fehlende tarifliche Anbindung unseres Landes an das Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV).
Deswegen haben wir im September 2017 im Landtag einen Beschluss herbeigeführt, der die Landesregierung aufforderte, die Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns an den HVV zu prüfen. Das Ergebnis sollte bis März 2018 vorgestellt werden und liegt mit dem heutigen Tag vor. Die Prüfung wurde verzögert, erfolgte auf unzuverlässigen Datengrundlagen bzw. Zeitreihen und hatte deshalb ein erwartbar negatives Ergebnis zur Folge.
Die heute vorgestellten Zahlen waren augenscheinlich um ein Vielfaches zu gering. Es ergibt in meinen Augen überdies grundsätzlich keinen Sinn, aus Daten des Jahres 2010 Schlüsse für das Jahr 2018 zu ziehen. Befremdlich ist auch, dass wohl lediglich auf Datensätze aus dem Bereich des HVV zurückgegriffen wurde.
Unplausible Daten liefern keine plausiblen Prüfergebnisse. Deswegen brauchen wir eigene Datengrundlagen. Ich gehe fest davon aus, dass dies höhere Pendlerzahlen dokumentieren würde. Damit stünde dann auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns an den HVV in einem günstigeren Licht.“