Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Techentin und die Kirchengemeinde Woosten-Kuppentin erhielten in diesen Tagen vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern Zuwendungsbescheide über eine Förderung aus dem Strategiefonds des Landes für die Sanierung ihrer Kirchen. Dazu erklärt der CDU-Abgeordnete Wolfgang Waldmüller:
„Die Kirchengemeinde Techentin erhält aus dem Strategiefonds 50.000 Euro für die Turmsanierung der Kirche Below. Die geplante Baumaßnahme umfasst die Sanierung des Turmdachtragwerkes, die Erneuerung der Turmdacheindeckung sowie die Erneuerung der Verblechungen und Rinnen. Insgesamt investiert die Kirchengemeinde rund 200.000 Euro. Zur Finanzierung tragen 100.000 Euro aus Bundesmitteln sowie 25.000 Euro von verschiedenen Stiftungen bei.
Ich freue mich sehr, dass mit der Maßnahme nun auch der Kirchturm endlich dauerhaft erhalten werden kann, nachdem die Kirche selbst seit 1990 bereits umfassend saniert worden ist. Der mit Brettern verschalte quadratische Holzturm wurde um 1542 an der Westseite der Kirche vorgesetzt, um die Glocken aufzunehmen. Die Kirche war Ende des 15. Jahrhunderts als Feldsteinbau errichtet worden, mit Backsteinziegeln für die Einfassungen von Fenstern und Portalen.“
Zur Förderung für die Kirchengemeinde Woosten-Kuppentin ergänzt er:
„Auch für die Kirche Unter Brüz ist die Sanierung des Turms geplant. Dabei sollen die Dacheindeckung erneuert, eine Blitzschutzanlage angebracht sowie Instandsetzungsmaßnahmen an Mauerwerk, Holzkonstruktion, Glockenstuhl und Treppen vorgenommen werden.
Die Dorfkirche Unter Brüz ist als frühgotische Feldsteinkirche im 13. Jahrhundert errichtet worden. Der massive, aus Feldsteinen gemauerte Unterbau des Kirchturms mit großen offenen Mauerschlitzen nach Norden, Westen und Süden ist wahrscheinlich der älteste Teil des Gebäudes und offenbar als Wehrturm erbaut worden. Seine Wände sind 2,20 Meter dick, die Ostwand sogar fast drei Meter. Möglicherweise war der Turm Teil einer Burganlage des zur damaligen Zeit hier ansässigen Ritters von Bruseuisz (von Brüsewitz).
Mit der Förderung aus dem Strategiefonds in Höhe von 64.000 Euro kann eine Gesamtinvestition von rund 252.000 Euro umgesetzt werden. Auch hier stammt mit 126.500 Euro der größte Teil der Mittel aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes.
In diesen beiden wie auch in vielen anderen Fällen hat die Förderung aus dem Strategiefonds den Kirchengemeinden erst die Möglichkeit eröffnet, die Bundesmittel in Anspruch zu nehmen, da das Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes eine 50-prozentige Kofinanzierung erfordert. Da die Kirchengemeinde in der Regel damit überfordert sind, den erforderlichen Eigenanteil aufzubringen, hat ihnen die Fördermöglichkeit aus dem Strategiefonds in vielen Fällen überhaupt erst neuen Mut gemacht, die Sanierung ihrer Kirche doch anzugehen, während vorher die Finanzierungslücken unüberwindbar schienen und manche Kirche fast schon aufgegeben war.
Als CDU treten wir dafür ein, dass auch zukünftig unsere Kirchen als historische Kerne der Ortschaften und identitätsstiftende Gebäude, aber auch als Begegnungsstätten und Veranstaltungsorte verschiedenster kultureller Angebote für kommende Generationen erhalten werden müssen. Deshalb fordern wir, dass weiterhin für Kirchensanierungen Mittel in Höhe von mindestens 3,5 Millionen Euro pro Jahr aus dem Landeshaushalt bereitgestellt werden.“