MV steht bei Wasserstoff-Kernnetz im Abseits

Anlässlich der heutigen Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur und der Entscheidung des Vorhabenträgers Ontras, die geplante Wasserstoff-Pipeline von Güstrow in den Süden nicht umzusetzen, erklärt der energiepolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller:
 
„Die Absage der Wasserstoff-Fernleitung von Güstrow-Glasewitz in den Süden ist ein Schlag ins Gesicht für die Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns als Energiestandort. Die von der Landesregierung großspurig verkündete Vision von MV als ‚Wasserstoffland‘ wird durch diese Entscheidung entzaubert. Unser Bundesland wird auf absehbare Zeit ein blinder Fleck auf der Wasserstoffkarte bleiben.
 
Ohne ein geeignetes Pipeline-Netz wird der hier produzierte grüne Wasserstoff keine Abnehmer finden und das immense Potenzial, das wir durch Windkraft und Solarenergie haben, bleibt ungenutzt. Da stellt sich unweigerlich die Frage, warum der Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen weiterhin forciert wird, wenn doch die Stromnetze bereits überlastet sind und auch der mit überschüssiger Energie erzeugte grüne Wasserstoff ohne Pipelines nicht in die industriellen Zentren transportiert werden kann. Die Planlosigkeit der Energiepolitik lässt mich kopfschüttelnd zurück.
 
Noch erschreckender ist, dass die Landesregierung nach eigener Aussage von der damaligen Absage der Pipeline-Strecke ‚überrumpelt‘ wurde. Das zeigt, wie wenig Kontrolle sie über die strategische Planung der Energieinfrastruktur hat und wie wenig Interesse sie dafür aufzubringen scheint.
 
Schwesigs Regierung muss sich jetzt energisch dafür einsetzen, dass eine neue Vorhabenträgerschaft gefunden wird, um das Projekt schnellstmöglich voranzubringen. Auch die dringend benötigte Anbindung an den Westen, insbesondere nach Hamburg, muss endlich entschlossen vorangetrieben werden.“