Abwarten und Abwerben, statt Handeln und Ausbilden – die Fachkräftestrategie der Linkskoalition

Der Wirtschaftsausschuss hat sich kürzlich im Rahmen eines Expertengespräches mit dem Landesverband der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern e. V. mit der Frage beschäftigt, wie sich die Daseinsvorsorge in Mecklenburg-Vorpommern durch Freiberuflerinnen und Freiberufler sicherstellen lässt. Im Nachgang erklärt der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller:

„Das Expertengespräch des Wirtschaftsausschusses mit dem Landesverband der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde bestimmt vom Thema Fachkräftemangel. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Kammern weisen regelmäßig auf einen gravierenden Personal- und Fachkräftenotstand und bevorstehende Bedarfslücken hin. Vertreter der SPD-Fraktion erklärten im Ausschuss, dass unser Bundesland über sehr attraktive Werbemaßnahmen verfüge und dank einer guten Onlineplattform gut gerüstet in den Wettbewerb um Fachkräfte mit anderen Bundesländern eintreten könne, so dass keine weiteren Maßnahmen für einen Personalaufbau notwendig wären. Für mich fällt das in die Kategorie, reines Wunschdenken‘.

Der Personal- und Fachkräftenotstand erstreckt sich auf alle Wirtschaftsbereiche und macht auch vor den freien Berufen nicht halt. Angehörige freier Berufe erbringen persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig geistig-ideelle Leistungen im Interesse ihrer Auftraggeber und der Allgemeinheit. Die freiberuflichen Leistungserbringer müssen sich aufgrund der Bedeutung ihrer Aufgaben atypisch marktwirtschaftlich verhalten, so dass die Versorgung der Bevölkerung auch in strukturschwachen Gebieten gesichert werden kann. Wenn man berücksichtigt, dass ungefähr ein Viertel aller Architekten und Rechtsanwälte sowie ein Fünftel aller Hausärzte bereits das sechzigste Lebensjahr vollendet haben, ist es dringend erforderlich, weitere Ausbildungskapazitäten im Bereich Architektur, Medizin und Rechtswissenschaften aufzubauen. Mit zwei Professuren und drei Mitarbeiter-Stellen könnte beispielsweise die Juristische Fakultät der Universität Rostock eine vollwertige juristische Ausbildung mit Staatsexamen anbieten.

Wer als junger Mensch aus Mecklenburg-Vorpommern in Mecklenburg-Vorpommern studiert, kann eher angeregt werden, hier im Land zu bleiben, als dass es gelingt, einen Jungakademiker aus München oder Köln davon zu überzeugen, nach Mecklenburg-Vorpommern zu kommen – diesem recht naheliegenden Gedanken vermag Rot-Rot leider nicht zu folgen.“