Gestern Abend hat die CDU-Fraktion dem Landtag den Antrag „Faire Bedingungen für alle Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern – Wirtschaft anerkennen und einseitige Werbekampagnen stoppen“ vorgelegt. Anlass ist eine Kampagne der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, in der um Nachwuchs für den öffentlichen Dienst geworben wird. Mit Slogans wie „Wohlstand statt Dosenravioli“ oder „Amtlich verdienen beim Land“ will sie vor allem junge Menschen ansprechen und für eine Ausbildung oder ein Studium beim Land gewinnen. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sehen sich durch die Kampagne diffamiert. Der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, erklärt hierzu:
„Was die Landesregierung hier abliefert, ist einseitig, unfair und schlichtweg falsch. Private Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern schaffen sichere, innovative und familienfreundliche Arbeitsplätze. Unter deutlich schwierigeren Bedingungen als der Staat. Wer dann mit Steuergeld Werbung macht, die diese Arbeitgeber diffamiert, handelt verantwortungslos. Der öffentliche Dienst darf kein Gegner der Wirtschaft sein. Wir brauchen Partnerschaft, nicht Spaltung. Die Kampagne unter dem Motto ‚Werte statt Nonsens‘ stellt die Arbeit in der Privatwirtschaft als minderwertig dar. Das ist Berufsorientierung zum Abgewöhnen. Kein Wunder, dass Unternehmerverbände von Diffamierung sprechen und den Kopf schütteln.
Wenn 90 Prozent der Menschen im Land in der Wirtschaft arbeiten, dann verdient dieser Bereich nicht Häme, sondern Respekt. Statt jungen Leuten Mut zu machen für Ausbildung, Handwerk oder Mittelstand, redet man deren berufliche Zukunft schlecht. Diese Kampagne ist kein Missverständnis – hier soll ein Eindruck geschürt werden. Nämlich: In der Wirtschaft wird schlecht bezahlt und man lernt dort nichts Sinnvolles. Deshalb fordern wir: Stopp der einseitigen Postkartenkampagne und Entwicklung einer fairen, gemeinsamen Werbestrategie gemeinsam mit der Wirtschaft. Nur gemeinsam können wir den Fachkräftemangel bewältigen – nicht mit ideologischen Grabenkämpfen und Klassenkampfparolen.“