Die Öl- und Gasförderung vor Usedom darf nicht zur Gefahr für unsere Tourismuswirtschaft werden

Die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern hat sich in einem Schreiben an Bundesumweltminister Carsten Schneider sowie an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gewandt. Hintergrund sind Pläne der Central European Petroleum Ltd. (CEP), ein neu entdecktes Erdöl- und Erdgasvorkommen in den Hoheitsgewässern vor Usedom und Wollin zu fördern. Die IHK fordert, die Belange von Umwelt- und Tourismuswirtschaft frühzeitig und verbindlich in die Prüf- und Genehmigungsverfahren einzubeziehen.
 
Hierzu erklärt der Tourismuspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller: „Die Sorge der Tourismuswirtschaft auf Usedom ist absolut berechtigt, denn Havarien oder auch nur Emissionen aus einem Förderbetrieb könnten verheerende Folgen für eine der wichtigsten Ferienregionen Deutschlands haben. Gerade weil der Fund im Vergleich zum Verbrauch nur eine geringe Bedeutung hat, ist das Risiko für unsere Wirtschaft und unsere Natur nicht zu rechtfertigen. Es geht hier nicht um kleinteiliges Umweltbedenken, sondern um eine reale Gefahr für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und das Bild unseres Landes als naturnahes Urlaubsland. Die Landesregierung hat dieses Thema bislang reichlich schleifen lassen und dringt bei unseren polnischen Nachbarn mit ihren Bedenken aus bekannten Gründen anscheinend nicht recht durch. Zu viel Porzellan wurde in den letzten Jahren zerschlagen, ohne dass es seitens der Landesregierung aufrichtiges Bemühen gegeben hätte, bestehende Probleme endlich aus der Welt zu schaffen. Stattdessen wickelt die Landesregierung derzeit den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern aus zweifelhaften Gründen ab und ersetzt ihn durch eine Landesbehörde. Genau in einer Zeit, in der es eine starke Stimme gebraucht hätten.
 
Auch vom Bundesumweltminister erwarte ich, dass er sich unmissverständlich für eine Beteiligung Deutschlands in allen Prüf- und Genehmigungsverfahren einsetzt. Wir dürfen nicht riskieren, dass Entscheidungen ohne Berücksichtigung unserer Interessen gefällt werden. Der Schutz unserer Küstenregionen muss Priorität haben. Usedom steht für Urlaub, Natur und Erholung – nicht für Bohrinseln und Ölrisiken. Jetzt ist die Zeit, die Weichen richtig zu stellen, bevor irreparabler Schaden angerichtet wird.“