Energiewende braucht Akzeptanz – und keine starren Flächenvorgaben

Die CDU-Fraktion hat heute im Landtag Mecklenburg-Vorpommern einen Antrag für mehr Akzeptanz beim Windenergieausbau eingebracht. Hintergrund ist die massive technische Weiterentwicklung moderner Windenergieanlagen sowie die zunehmende Akzeptanzprobleme vor Ort durch starre Abstands- und Flächenvorgaben des Bundes. Der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, erklärt hierzu:
 
„Unser Antrag verfolgt einen klaren Anspruch: Wir wollen den Ausbau der Windenergie ermöglichen, aber ihn planbar, bedarfsgerecht und sozial akzeptabel gestalten. Die Energiewende gelingt nicht gegen die Menschen, sondern nur mit ihnen. Starre Flächenziele und pauschale Vorgaben aus Berlin führen zu Widerstand, nicht zu Akzeptanz.
 
Wir müssen uns endlich von der Fixierung auf Quadratkilometer lösen und stärker auf die tatsächlich erzeugte Leistung schauen. Die Klimaziele lassen sich auch mit einem ausgewogenen Energiemix und moderner, leistungsstarker Technik erreichen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in Mecklenburg-Vorpommern deutlich geringere Flächen ausreichen würden, wenn Repowering konsequent genutzt wird. Das würde Wildwuchs vermeiden und die Situation vor Ort spürbar entspannen.
 
Hinzu kommt, dass sich die Dimensionen der Anlagen massiv verändert haben. Wo früher 80 Meter Nabenhöhe Standard waren, werden heute 160 Meter und mehr erreicht, mit ganz anderen Auswirkungen auf Landschaft, Sichtachsen, Schlagschatten und Lärm. Die bisherigen Abstandsregelungen tragen dieser Entwicklung nicht ausreichend Rechnung. Deshalb fordern wir eine Weiterentwicklung der Länderöffnungsklausel, damit die Bundesländer selbst bedarfsgerechte Abstände festlegen können.
 
Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Siedlungsdichte braucht andere Lösungen als dicht besiedelte Regionen. So etwas lässt sich nicht mit bundesweit einheitlichen Vorgaben steuern. Zusätzlich braucht es im Land eine ehrliche Evaluierung der bestehenden Abstände und ihrer Wirkung bei modernen Anlagentypen. Differenzierte Modelle nach Höhe oder Leistung und praktikable Lösungen für Repowering können dabei helfen. Unser Ziel ist klar: Mehr Akzeptanz, mehr Planungssicherheit und eine Energiewende mit Augenmaß.“