Landesregierung bestaunt Fachkräftebedarf – und lässt Bundesmittel zur Problemlösung liegen

Im Nachgang einer Fachkräftekonferenz der ostdeutschen Länder in Schwerin, äußert der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller:
 
„Wenn es um die Entwicklung des Fachkräftebedarfes in Mecklenburg-Vorpommern geht, gibt es kaum noch Erkenntnisdefizite. Das zeigt sich schon allein bei der wachsenden Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen. Nicht einmal 20 Prozent der Azubis in Mecklenburg-Vorpommern haben Abitur, das ist weniger als die Hälfte des Bundesschnittes. Mich sorgt sehr, dass nicht mehr Abiturienten in die Berufsausbildung gehen. Offenkundig hat die Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern ein gewaltiges Image-Problem – und zwar vor allem in der Sekundarstufe II.
 
Berufsfrühorientierungsprogramme, wie die vom Bundesbildungsministerium geförderten Werkstatttage, können dieses Image wieder aufpolieren. Seit 2010 wurden mit Bundesförderung über ein Dutzend Bildungsträger in Mecklenburg-Vorpommern gefördert – unter anderem mit sogenannten Werkstatttagen. Das Programm existiert auf Bundesebene weiter. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit den wahrscheinlich drängendsten Fachkräfteproblemen, bleibt es jedoch ungenutzt. Möglicherwiese, weil der Kofinanzierungsanteil nicht aus Landesgeldern aufgebracht werden soll.
 
Mit der heutigen Fachkräftekonferenz der ostdeutschen Bundesländer ist die Landesregierung offenkundig dazu übergegangenen, Einladungen an bundesdeutsche Politprominenz auszusprechen, um gemeinsam das hiesige Fachkräfteproblem zu bestaunen. Mir wäre deutlich lieber, wenn der Finanzaufwand solcher `Fachkräftekonferenzen´ zur Ausfinanzierung einschlägiger Bundesprogramme für Berufsfrühorientierung genutzt worden wäre.“

Foto: Markus Schwarze