Die Landesregierung hat den beiden Handwerkskammern die Zuwendungsbescheide für die Praktikumsprämie übergeben. Mit der Übergabe der Zuwendungsbescheide in dieser Woche sind ab sofort Anträge für die Praktikumsprämie möglich, die über die Internetseiten der beiden Handwerkskammern gestellt werden können. Dort sind auch die Förderbedingungen hinterlegt. Allerdings ist die verbleibende Zeit bis zu den Sommerferien sehr knapp bemessen. Bereits im April 2023 hatte die CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern eine Landesprämie für bezahlte Schülerpraktika gefordert, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren praktische Einblicke in Ausbildungsberufe zu ermöglichen. Wolfgang Waldmüller, Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, äußert sich kritisch:
„Es ist erfreulich, dass unsere Forderung nach einer Landesprämie für Schülerferienpraktika endlich Gehör gefunden hat. Wir bedauern aber die Verzögerung bei der Umsetzung. Wäre die Landesregierung unseren Vorschlägen früher gefolgt, hätten viele Schüler und Ausbildungsbetriebe bereits in den vergangenen Sommerferien davon profitieren können. In dreieinhalb Wochen beginnen schon die Sommerferien. Die Frist ist viel zu kurz. Seit Bekanntwerden der geplanten Prämie ist viel zu viel Zeit vergangen. Hätte die Landesregierung unseren Antrag rechtzeitig unterstützt, wäre genügend Vorlauf für die Handwerkskammern, Schulen und Unternehmen gewesen. Jetzt muss alles auf den letzten Drücker umgesetzt werden, was die Chancen verringert, dass alle Beteiligten vernünftig profitieren können. Wir werden genau beobachten, wie lange die Genehmigung der Anträge dauert und ob das Programm rechtzeitig und effektiv umgesetzt wird.
Kritikwürdig ist zudem, dass abweichend von der ursprünglichen Forderung der CDU nicht mehr alle ausbildungsberechtigten Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern, sondern nur die Handwerksbetriebe begünstigt werden. Dies schränkt den Kreis der potentiellen Nutznießer ein und mindert die Wirksamkeit der Prämie im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Es ist enttäuschend, dass die Landesregierung hier die Gelegenheit verpasst hat, alle ausbildungsberechtigten Betriebe einzubeziehen. Eine breitere Förderung hätte eine größere Wirkung erzielt, um den Fachkräftebedarf zu decken. Zudem hätte sie mehr Schülern die Attraktivität der dualen Ausbildung näherbringen können.“