Die CDU-Fraktion nimmt die jüngste Ankündigung von Umweltminister Till Backhaus zur Lockerung der Strandkorb-Vorschriften mit vorsichtiger Zustimmung zur Kenntnis. Nachdem die Landesregierung noch im vergangenen Herbst jede Diskussion über eine Verlängerung der Saison abgelehnt hatte, kommt diese späte Einsicht immerhin einem ersten Schritt in die richtige Richtung gleich. Der Wirtschaftspolitische Sprecher, Wolfgang Waldmüller, erklärt:
„Bisher gilt in MV: Die Strandkorbsaison beginnt im April und endet Mitte Oktober. Wer davor oder danach an der Ostsee Urlaub machen will, sitzt im Sand. Der langjährige Kampf der Touristiker für saisonverlängernde Maßnahmen und damit auch für Arbeitsplätze in der Region wird damit ad absurdum geführt. Erst massiver Druck von Tourismusunternehmen, Medien und Opposition brachte das Umweltministerium dazu, seine rigiden Regelungen zu überdenken. Küstenorte brauchen pragmatische Lösungen, um im Wettbewerb mit unseren Nachbarn zu bestehen. Mecklenburg-Vorpommern ist kein Freilichtmuseum, sondern ein lebendiges Urlaubsland – Gäste sollten bequem sitzen dürfen. Der Blick nach Polen zeigt: Es geht auch anders. Wir brauchen mehr Mut zur Flexibilität und weniger Misstrauen gegenüber den Akteuren vor Ort! Wir haben heute Morgen beantragt, das Thema auf die Tagesordnung des heutigen Wirtschaftsausschusses zu setzen.“
Der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener, ergänzt: „Ich rege eine generelle Verlängerung der grundsätzlichen Saisonzeiten von mindestens 1. März bis 15. November an. Damit könnten nicht nur die Osterferien besser genutzt, sondern auch attraktive Angebote in den Herbstmonaten geschaffen werden. Daher muss die Zeitspanne gegenüber den Vorstellungen des Umweltministeriums um zwei Monate verlängert werden. Ich freue mich zwar, dass die Landesregierung unsere Idee einer Wetter-App für Strandkorbverleiher aufgreift. Hätte der zuständige Minister diese sehr naheliegende Idee schon angenommen, als wir sie das erste Mal öffentlich vorgebracht haben, wäre uns die sonnige Herbstsaison 2024 nicht flöten gegangen. Unverständlich allerdings ist, dass die Strandkorbbetreiber innerhalb von 12 Stunden den Strand räumen müssen können. Denn laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie können Sturmfluten an der Ostsee mindestens 48 Stunden vor ihrem Eintreten sicher vorhergesagt werden. Die rigiden Regelungen des Umweltministers sind daher sachlich nicht nachvollziehbar. Was mich außerdem besorgt ist, dass Wirtschaftsminister Dr. Blank von den Plänen des Landwirtschaftsministers heute anscheinend aus der Presse erfuhr. Falls das ein Versuch war, den ‚Neuen‘ zu mobben, hat Till Backhaus sich einen denkbar schlechten Anlass ausgesucht.“