Gestern wurde im Wirtschaftsausschuss die Beratung zum Haushalt 2024/2025 abgeschlossen. Die Fraktionen von SPD und DIE LINKE lehnten alle Änderungsanträge der Opposition ab. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller:
„Obwohl Bildungsministerin Simone Oldenburg sich noch im August offen für die Einführung einer Praktikumsprämie für Schülerinnen und Schüler bei der Berufssuche gezeigt hatte, wurde ein entsprechender Änderungsantrag der CDU-Fraktion ohne nähere Begründung abgelehnt.
Der Antrag der CDU sieht 2 Mio. Euro jährlich für die Förderung einer Praktikumsprämie für Schülerpraktika vor. Mit einer solchen Landesprämie für ein bezahltes Schülerpraktikum bei einem ausbildungsberechtigten Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern soll Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren ein finanzieller Anreiz für Praktika angeboten werden, mit denen sie erste Einblicke in die Arbeitswelt gewinnen können. Auf diese Weise sollen die Bemühungen von Handwerksunternehmen unterstützt werden, Schülerinnen und Schülern frühzeitig an Ausbildungsbetriebe heranzuführen und so die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern. Unsere Forderung wird von Vertretern der Handwerkskammern ausdrücklich unterstützt. So hatten die Handwerkskammern vom Land zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres eine Prämie von 120 Euro pro Woche für Schüler ab 15 Jahren für ein Betriebspraktikum in den Ferien gefordert, um die Berufsfrühorientierung zu verbessern und mehr junge Leute für das Handwerk zu gewinnen können. Sachsen-Anhalt hat mit einer solchen Praktikumsprämie bereits sehr gute Erfahrungen gemacht.
Dass der Antrag von der rot-roten Koalition ohne Begründung abgelehnt wurde, beweist nur, dass die Landesregierung zwar viel über den Fachkräftemangel spricht, aber wenig konkrete Maßnahmen ergreift, um etwas dagegen zu tun.
Auch unsere Anträge für eine Stärkung der Kampagne „Besser ein Meister“, für eine Landes-Imagekampagne, für das Handwerk und für die Einführung einer kostenlosen Meisterausbildung in Mecklenburg-Vorpommern wurden kategorisch abgelehnt. Dabei zeigt das Beispiel Bayern, wie hervorragend die kostenlose Meisterausbildung die Gleichwertigkeit von dualer Ausbildung und Studium befördert, damit Bildungschancen erweitert und dazu beiträgt, Fachkräfte vor Ort zu halten und den Fachkräftebedarf zu sichern. Deshalb wird auch diese Idee vonseiten der Wirtschaft ausdrücklich begrüßt.
Mit SPD und Linken ist all dies nicht zu machen. Obwohl zu Beginn des Ausbildungsjahres Anfang August landesweit noch 4200 neue Ausbildungsplätze unbesetzt waren, obwohl jeder dritte Lehrling in MV die Ausbildung abbricht, obwohl gerade kleine Betriebe es schwer haben, Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen, tut die rot-rote Koalition auf diesem Gebiet einfach nichts, sondern lässt es zu, dass Mecklenburg-Vorpommern auf ein immer größeres Fachkräfteproblem zusteuert.“