Die Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland haben angekündigt, im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft an den Spielorten ihre Angebote massiv zu verbessern – durch den Bau zusätzlicher Mobilfunkmasten und den Ausbau der bestehenden Funk-Infrastruktur. Sogar in Landschaftsschutzgebieten wird der Bau neuer Masten ermöglicht, da hierfür naturschutzrechtliche Anforderungen ausgesetzt wurden. Während die Fußballstadien mit Hochleistungssignalen ausgestattet werden, bleibt ein Großteil von Mecklenburg-Vorpommern weiterhin im Mobilfunk-Dunkeln. Der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, erklärt hierzu:
„Es ist großartig, den EM-Besuchern eine erstklassige Netzabdeckung zu bieten, damit sie die Spiele live teilen können. Gleichzeitig können viele Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes nicht einmal ein einfaches Telefongespräch mit dem Mobiltelefon führen, geschweige denn von einer schnellen Datenverbindung profitieren. Dies gleicht einem Schlag ins Gesicht für die Unternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern, die seit Jahren auf eine stabile und zuverlässige Mobilfunk-Infrastruktur warten.“
Eine Untersuchung des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2020 ergab, dass rund 232 ,weiße Flecken‘ im Mobilfunknetz des Landes existieren – Gebiete, in denen LTE-Abdeckung fehlt. Als Reaktion darauf wurde die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft gegründet, um diese Mobilfunklücken zu schließen. Doch bislang sind von den versprochenen Lösungen kaum Ergebnisse zu sehen.
Es reicht nicht aus, nur bei Großveranstaltungen wie der EM Maßnahmen zu ergreifen. Wir brauchen dauerhafte Lösungen für die Mobilfunklücken in unserem Land. Die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft hat bisher nur zwei Funkmasten errichtet, obwohl Millionen von Euro bereitgestellt wurden. Es ist höchste Zeit, dass das Land und die Mobilfunkbetreiber ihr Versprechen einlösen und unsere Region endlich mit einem zuverlässigen Mobilfunknetz ausstatten. Ich fordere konkrete Schritte, um die Mobilfunkabdeckung in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern und die Versorgungslücken zu schließen. Es reicht nicht aus, nur zu Großereignissen in Ballungszentren ein sinnvolles Netz anzubieten.“