Die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern (VUMV) hat mit Blick auf den Fachkräftemangel in Mecklenburg-Vorpommern u. a. gefordert, das Renteneintrittsalter auf 69 anzuheben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB Nord) wies diese Forderung zurück. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern seien dafür verantwortlich, dass im Land Fachkräftemangel herrscht. Wären die Arbeitsbedingungen besser und die Löhne höher, wäre auch der Mangel an Fachkräften kleiner. Hierzu erklärt der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller:
„Die Verunglimpfung derjenigen, die in Mecklenburg-Vorpommern Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen, ist ganz sicher kein Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern. Der Fachkräftemangel ist ein deutschlandweit zu beobachtendes Phänomen. Mit vermeintlich schlechten Arbeitsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern zu argumentieren, ist also nicht nur unwahr, es ist auch reichlich unverfroren. Ich weiß wirklich nicht, wie irgendjemand dazu motiviert werden soll, in Mecklenburg-Vorpommern Arbeitsplätze zu schaffen, wenn pauschal unterstellt wird, es werde in Mecklenburg-Vorpommern aus Kurzsichtigkeit und Habgier Lohndumping betrieben – eine Meinung, die anscheinend nicht nur der DGB vertritt, sondern auch die Linkskoalition aus SPD und DIE LINKE.
Viele Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern haben sich trotz großer finanziellen Hilfen von den Folgen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch immer nicht erholt. Hohe Energiepreise und ungewisse wirtschaftliche Aussichten trüben die Stimmung zusätzlich – ein Befund, der durch zahlreiche Erhebungen unter Freiberuflern und Gewerbetreibenden untermauert wird. Wer gerade in solch einer Situation den Unternehmen unterstellt, dass sie am Fachkräftemangel selbst schuld seien, hat ganz offensichtlich kein tieferes Verständnis davon, wie ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen funktioniert, das sich am Markt behaupten muss.“