Erst verhandeln, dann veralbern – Landesregierung enttäuscht Sportlerinnen und Sportler in Mecklenburg-Vorpommern

Am gestrigen Donnerstag hat der Landtag mit den Stimmen von Rot-Rot den Landeshaushalt beschlossen. Auch der Amateur- und Profisport wird über den Landeshaushalt gefördert. Zu den Haushaltsansätzen, erklärt der CDU-Abgeordnete, Wolfgang Waldmüller:

„Gestern war ein schwarzer Tag für den Sport in Mecklenburg-Vorpommern. Ausgerechnet beim Sport, dessen Bedeutung die Landesregierung zu beteuern nicht müde wird, bleibt der Haushalt deutlich hinter den Erwartungen und auch den Erfordernissen zurück. Die dann auch noch von Rot-Rot aufgestellte Behauptung, noch nie sei mehr für den Sport ausgegeben worden, kommt einer Verhöhnung gleich: Durch zwei Großprojekte gibt es in den Zahlen eine Verzerrung, bei den Sportlerinnen und Sportlern selbst kommt aber viel zu wenig an. Das ist deswegen besonders bedauerlich, weil die Landesregierung eigentlich um die tatsächlichen Bedarfe weiß – seit drei Jahren wird mit dem Landesportbund und anderen Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern verhandelt, seit geraumer Zeit besteht fachlicher Konsens, aus dem zuständigen Ministerium hieß es sogar, man begleite die Prozesse mit Wohlwollen – nur damit am Ende unzureichende Haushaltsansätze dabei herauskommen. Erst verhandeln, dann veralbern, scheint die Devise.

Ganz dringend hätte es beispielsweise einer Anhebung des Landeszuschusses für die Gehälter der hauptamtlichen Trainerinnen und Trainer bedurft. Der Landessportbund und die Vereine haben, um weiterhin qualifizierte Mitarbeiter gewinnen zu können, aber auch auf Drängen der Politik und des Landesrechnungshofes, die Gehälter vor einigen Jahren deutlich angehoben. Die Zuwendungen des Landes zur Finanzierung hauptamtlicher Stellen wurden jedoch, trotz Zusage des SPD geführten Ministeriums, nicht entsprechend angepasst. Seitdem müssen die Sportvereine und ihre Mitglieder die Anhebung der Gehälter vollständig selbst tragen. Konkret fehlen dem Sport dadurch 500.000 Euro im Jahr. Zusätzlich wäre eine Dynamisierung der Mittel angesichts der galoppierenden Inflation eine schlichte Notwendigkeit gewesen – ebenfalls Fehlanzeige. Warum Rot-Rot nicht bereit war, hier nachzulegen – es bleibt mir ein Rätsel.

Es war in den vergangenen Wahlperioden stets möglich, mit dem Sport konsensual umzugehen und am Ende zu einer gemeinschaftlich getragenen Entscheidung zu kommen. Warum das diesmal anders war, warum es Minister Dr. Geue und Ministerin Drese, aber auch Ministerpräsidentin Schwesig nicht möglich war, den Sport so auszustatten, wie es erforderlich gewesen wäre und wie es im Vorwege auch fachlich übereinstimmend diskutiert worden war, wird das Geheimnis dieser Landesregierung bleiben. Wenn es darum geht, mit Sportlerinnen und Sportlern auf Bildern zu posieren, ist die Landesregierung stets ganz vorne mit dabei. Wenn es aber gilt, im Haushalt Farbe zu bekennen, ist von diesem Eifer nichts mehr übrig. Das ist die bittere Wahrheit, die der beschlossene Haushalt in Zahlen abbildet.“