Waldmüller / Glawe: Wir warten auf den Preis für den schönsten Pausenraum und die beste Bürobegrünung

DIE LINKE und SPD haben heute im Landtag gefordert, den Fachkräfte- und Personalmangel in Mecklenburg-Vorpommern durch die Einführung eines rein repräsentativen, betrieblichen Präventionspreises zu bekämpfen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, Klein- und Kleinstunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern darin zu bestärken, Angebote im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention zu unterbreiten umso den Krankenstand in den Unternehmen zu reduzieren. Dazu äußert sich der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Waldmüller:
 
„Im Januar präsentierte die Landesregierung ihre Fachkräftestrategie, die ohne inhaltlichen Neuigkeitswert auskam.  Die einzige konkrete Maßnahme wurde heute präsentiert – ein betrieblicher Präventionspreis. Als ob die Betriebe nicht von sich aus wüssten, dass es eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist, Personal zu gewinnen und zu halten. Zufriedene, motivierte und gesunde Mitarbeiter sind unverzichtbar für den Erfolg eines Unternehmens. Ein repräsentativer Preis wird keinen Bauunternehmer dazu veranlassen, seine Angestellten während der Arbeitszeit zu einer Klangtherapie oder einem Pilatestraining zu fahren. Die Unternehmen im Land leiden unter einer erdrückenden Abgabenlast, hohen Energie- und Finanzierungskosten sowie bürokratischen Hürden. An der Stelle wäre politisches Engagement der Landesregierung wirklich von Nutzen. Mein Eindruck ist, dass es der Landesregierung bei dem Preis im Wesentlichen um eigen-PR der Landesregierung geht. Demnächst gibt es wahrscheinlich die ,Goldene Gießkanne‘ für das beste Bürobegrünungskonzept oder den ,Goldenen Kaffeebecher‘ für das Unternehmen mit den schönsten Pausenräumen.“
 
Der Sozialpolitische Sprecher, Harry Glawe, kritisiert: „Wenn Rot-Rot tatsächlich die Prävention und Gesundheitsförderung für Arbeitnehmer im Blick hat, verstehe ich nicht, warum erfolgreiche Maßnahmen wie der PAKt-MV Gelenkbus ausgelaufen sind. Mit diesem konnten Arbeitsstellen gezielt angefahren und die Mitarbeiter vor Ort effektiv durch ein Präventionsteam zu Gesundheits-Check-Ups geführt werden. Die Förderung dieser Maßnahme hätte es ermöglicht, Angestellte unabhängig von der Unternehmensgröße landesweit präventiv zu schulen. Die Mittel wären daher besser eingesetzt worden als für die Auslobung eines Preises, von dem bei einem fünfstelligen Kostenaufwand wahrscheinlich nur ein paar hübsche Bilder und ein Blumenstrauß als Ergebnis zu erwarten sind. Wahrscheinlich ist es aber genau das, was Rot-Rot primär im Sinn hat: Nicht das Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern das eigene Wohl.“