Der Arbeitskreis Finanzen/Wirtschaft der CDU-Fraktion hat im Rahmen seiner Sommertour am 14. Juli das Zentrum für Künstliche Intelligenz in M-V, das Digitale Innovationszentrum Rostock (DIZ) sowie das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) besucht. Dazu erklärt der Finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Marc Reinhardt:
„Die Gespräche mit allen Beteiligten haben unterstrichen, dass das Land zusätzliche Mittel in die Hand nehmen muss, wenn Mecklenburg-Vorpommern im Wettbewerb um die besten Köpfe nicht den Anschluss verlieren soll. Wenn Bayern 1.000 zusätzliche Professuren und 10.000 Studienplätze für IT schafft und Nordrhein-Westfalen in ähnlicher Dimension plant, darf die Landesregierung nicht untätig bleiben, sonst wird unser Land auf lange Sicht an Wettbewerbsfähigkeit und damit Wohlstand einbüßen. Für das Zentrum für Künstliche Intelligenz beispielsweise läuft die derzeitige Förderung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung aus. Andere norddeutsche Bundesländer haben aus ihren KI-Zentren inzwischen permanente Einrichtungen gemacht. Dies wäre auch für Mecklenburg-Vorpommern der richtige Weg. Gerade in unserem Bundesland mit seinen vielen kleinen und mittleren Unternehmen ist es unabdingbar, auch weiterhin niedrigschwellig über Künstliche Intelligenz und Data Science zu informieren, über die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen aufzuklären und damit ein Bewusstsein für Kompetenzentwicklung zu schaffen. Denn eines ist völlig unbestreitbar: Für viele Menschen, ob in Unternehmen oder in der Politik, klingt Künstliche Intelligenz noch immer wie Science-Fiction. Dabei sind Künstliche Intelligenz und Data Science längst Bestandteil innovativer Prozesse in allen Wirtschaftsbereichen.“
Die Wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister, ergänzt: „Nicht nur die Beispiele in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass jeder Euro, der aus öffentlichen Kassen in Forschung, Entwicklung und Unternehmensgründung investiert wird, sich durch neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze und steigende Steuereinnahmen zigfach bezahlt macht. Es wäre fatal, wenn unser Land diese Chancen wegen falscher Prioritätensetzungen im Landeshaushalt vergeben würde. Mich hat tief beeindruckt, wie viele Ideen und Initiativen für Forschung und Unternehmensgründungen im Rahmen unserer Besuche präsentiert wurden. Es unterstreicht, welche riesigen Chancen insbesondere mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz verbunden sind, gerade für ein von der demographischen Entwicklung besonders betroffenes Land wie Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch darüber hinaus zeigt sich die Innovationsfreude und der Ideenreichtum, die von Forscherinnen und Forschern sowie Studentinnen und Studenten der Universität Rostock und anderer Hochschulen im Land ausgehen. Darin besteht ein enormes Potenzial für die Gründung hoch innovativer Unternehmen und die Entstehung neuer Arbeitsplätze.“
Der Wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, fordert: „Bei der Förderung von Unternehmensgründungen muss das Land zulegen, wenn wir nicht Chancen vergeben und kluge Köpfe an andere Regionen verlieren wollen. So kann das Zentrum für Entrepreneurship derzeit maximal 60 Plätze in seinen interdisziplinären Seminaren zur Gründungslehre anbieten, nachgefragt werden jedoch 300 Plätze. Auch das Identifizieren von Produktideen, die Förderung ihrer Entwicklung und die Unterstützung von Unternehmensgründungen aus den Hochschulen müssen ausgebaut werden. Aktuell ist beispielsweise die weitere Finanzierung des Ideenwettbewerbs ungeklärt. An diesem nehmen regelmäßig rund 200 Personen in 60 bis 80 Teams teil. Davon werden bisher die besten 20 weiter gefördert. Etwa 80 Prozent der Start-Ups, die über das ZfE unterstützt werden, sind auf diesem Weg entstanden. Hier ist das Land gefordert, die weitere Finanzierung sicherzustellen und künftig zusätzliche Mittel bereitzustellen, damit z. B. Existenzgründerstipendien nicht weiterhin deutlich geringer ausfallen als in anderen Bundesländern. Auch beim Programm, Accelerate.MV‘ des Digitalen Innovationszentrums Rostock könnten mit zusätzlichen Landesmitteln mehr Projekte gefördert und damit mehr innovative Entwicklerteams in Mecklenburg-Vorpommern gehalten werden.“